Die Objekte am Nachthimmel, wie Sternhaufen, Galaktische- und Planetarische Nebel, Galaxien und vieles mehr beobachte ich mit
meinem 300/1200mm Newton
[1],
den ich auf einer parallaktischen Montierung
[2]
aufbaue.
Zum aufsuchen der Objekte verwende ich einen Telrad Sucher
[3]
und einen optischen 80mm Sucher
[4],
der ein Gesichtsfeld von 5,6° am Himmel hat.
1.) Ideen und Anregungen - Quellen für die Objekte.
Ideen und Anregungen zum Beobachten hole ich mir vor allem aus der Zeitschrift
"astronomie - DAS MAGAZIN" [5].
In dieser Zeitschrift finde ich immer wieder Objekte, die zum nach beobachten anregen. Interessante Artikel aus dieser Zeitschrift
sammle ich, um mir auch zu einem späteren Zeitpunkt immer wieder Objekte für die Nacht heraussuchen zu können.
Eine weitere ergiebige Quelle ist das "Beobachterforum Deepsky interstellare Objekte"
[6]
im Astronomieforum "Astrotreff".
Im Astrotreff, sowie in manchen anderen Foren sind für die Berichte interessant, bei denen mit der
gleichen oder kleineren Teleskopöffnung beobachtet wurde, wie mein eigenes Teleskop an Öffnung hat.
Die Zeitschrift
"astronomie - DAS MAGAZIN" und der Astrotreff sind meine Hauptquellen für Objekte am Nachthimmel.
Eine weitere sehr ergiebige Quelle, gerade für Objekte abseits vom NGC und dem IC Katalog sind die Seiten und Kataloge von Reiner Vogel
[7].
Reiner Vogel hat sehr gute Kataloge vor allem für Planetarische- und Galaktische Nebel erstellt.
Für Informationen zur Beobachtung von Kugelsternhaufen bei anderen Galaxien bin ich auf der Seite von Jens Bohle
[8]
fündig geworden.
Ein für die Beobachter von schwachen Himmelsobjekten gedachter Atlas ist der "Beobachter-Atlas für Kurzentschlossene (BAfK)"
[30], der von
Christopher Hay, Mathias Sawo, Rene Merting und Robert Zebahl
- FreundederNacht -
herausgegeben wird.
Dieser Atlas enthält rund 1.400 Beschreibungen von Beobachtungszielen, die von visuellen Beobachtern beigesteuert wurden.
Den Atlas gibt es in der gedruckten Version sowie als PDF- Download, mit verschiedenen Spezial-Atlanten.
Diese Atlanten, besonders den gedruckten Atlas, kann ich sehr zur Vorbereitung einer Beobachtungsnacht empfehlen.
2.) Die Vorbereitung auf eine Beobachtungsnacht.
Da die Möglichkeiten zum beobachten am Nachthimmel rar gesät sind, und von sehr vielen Faktoren abhängig sind, bereite mich
sehr lange vor einer möglichen Beobachtungsnacht vor.
Ich habe für rund 250 Objekte fertig ausgedruckte Sternkarten, die ich zum Teil mit dem Programm "Megastar"
[9]
oder überwiegend mit dem Programm "Cartes du Ciel"
[10]
erstelle.
Zu jedem Objekt gehören bei mir immer zwei Karten:
Eine Aufsuchkarte mit der Größe von 16° x 10°
(linkes Bild), und eine Detailkarte von 4,0° x 2,5° (rechtes Bild). Beide Karten lassen sich durch einen Klick in das Bild
größer darstellen.
In die Aufsuchkarte, die ich für den 80mm Sucher verwende, drucke ich Sterne und die Objekte bis zu einer Tiefe von 11m5 ein.
In
diese Karte drucke ich auch noch einen Gesichtsfeldkreis, der dem Sucher von 5,6° entspricht. Ein zweiter Kreis von 1,8° zeigt das
Gesichtsfeld vom Aufsuchokular, das ich beim Newton verwende.
Die Karte spiegle ich in Ost- Westrichtung, damit sie den Anblick im
Okular mit einem Zenitspiegel entspricht.
In die Detailkarte für den Newton drucke ich Sterne und Objekte bis zu einer Tiefe von 14m5 ein.
Auch in dieser Karte ist ein
Kreis eingedruckt, der das Gesichtsfeld von 1,8° vom Aufsuchokular wiedergibt. Für sehr schwierige Objekte, die nicht in den
Katalogen der Kartenprogramme zu finden sind, drucke ich noch einen kleinen Kreis in die Karte ein, der die Position von einem solchen
Objekt anzeigt.
Meist drucke ich mir dazu noch eine weitere Karte mit einer höheren Auflösung aus.
Als Hilfsmittel für sehr schwierige Objekte lade ich mit ein DSS Bild in das Programm "Cartes du Ciel"
[11]
der markiere die Position vom Objekt per Hand in der Karte.
Ein weiteres Hilfsmittel für das finden schwieriger Objekte ist das Tool "Aladin"
[12].
An den Tag, an dem ich zum beobachten herausfahre, sehe ich noch auf der Seite "LATESTSUPERNOVAE"
[13]
nach, ob am Himmel zur Zeit erreichbare Supernovae zu sehen sind.
Um Strukturen in den Großen Spiralgalaxien identifizieren zu können, benutze ich Karten, in der einzelne Sternwolken, H- II
Regionen und weitere Strukturen eingezeichnet sind:
Karte von Messier 31:
[14].
Karte von Messier 33:
[15].
Karte von Messier 101:
[16].
Da ich auch Kometen beobachte, sehe ich auf der Seite der Fachgruppe Kometen
[17]
nach, ob Kometen, die heller als 12m0 sind, am Himmel stehen.
Karten für Kometen, die für die Nacht für die Beobachtung
günstig stehen, drucke ich mir mit dem Programm "Cartes du Ciel"
[18]
aus. Dieses Programm erlaubt eine einfache Aktualisierung der Kometenpositionen mit wenigen Mausklicks.
3.) Die Beobachtungsnacht.
3.1) Der Aufbau und das einnorden vom parallaktisch montierten Teleskop:
Da ich meine Teleskope auf einer parallaktischen Montierung aufbaue, muss ich diese auch einnorden.
Um das Stativ in der Dämmerung nach Norden auszurichten, halte ich einen Kompass wie im nebenstehenden Bild über das Stativ.
Es reicht dafür schon ein günstiger Kompass, er sollte nur nicht zu klein sein.
Mit dieser Methode habe ich den Polarstern
schon im Polsucherfernrohr, wenn auch nicht mittig.
Ist die Dämmerung schon so weit fortgeschritten, das ich Polaris mit den freien Augen sehen kann, dann stelle ich mich auf die
Südseite vom Stativ und peile über das Nordbein den Polarstern an.
Auch bei dieser Methode habe ich den Polarstern schon im
Polsucherfernrohr.
Wenn die Abweichung vom Polarstern zur Mitte vom Polsucherfernrohr nur gering ist, dann belasse ich das Ganze, wenn der Polarstern am Rand
vom Polsucher steht, dann justiere ich die Montierung im beladenen Zustand nach.
Die Losmandy G11 lässt sich auch im beladenen Zustand
im Azimut und in der Höhe noch feinfühlig einstellen.
Ich beobachte zum größten Teil auf der Ostseite der Montierung.
Wenn der Tubus vom Newton nach Süden ausgerichtet ist, dann zeigt der Okularauszug, leicht nach oben gedreht, nach Osten. Das Teleskop läuft
bei der Beobachtung von mir weg.
Auf dem Bild ist der Tubus nach Süden ausgerichtet.
Im Laufe der Nacht dreht sich der Okularauszug leicht nach oben, es ermöglicht mir eine durchgehende Beobachtung von einem Objekt über nahezu zwei Stunden, ohne das der Einblick in das Okular unbequem wird.
Den Sucher befestige ich mit Hilfe einer Doppelschiene und einem "Baader StrongeHold" "oben" am Teleskop.
Der Telradsucher ist bei meinem Aufbau vorne am Hut oberhalb vom Okularauszug auf einer 10cm Erhöhung angebracht.
Das Teleskop und seine Anbauten balanciere ich so aus, das es sich mit einem Okular bei völlig gelösten Klemmen nicht von selbst
bewegt.
Es bringen natürlich unterschiedliche Okulare verschiedene Gewichte und Balancezustände in den Aufbau ein.
Durch ein leichtes
klemmen der Achsen bleibt aber auch der Tubus in der gewünschten Position stehen, auch wenn ich verschiedene Okulare einsetze.
Die Spiegel halte ich so lange abgedeckt, bis ich das beobachten anfange.
Durch die offene Gitterkonstruktion kann der Hauptspiegel
sich schon im geringen Maße der Außentemperatur anpassen. Da sich aber in der Dämmerung noch viel Luftfeuchtigkeit absetzen
kann, gelangt diese durch die Abdeckungen nicht auf die Spiegel.
Bis ich das beobachten anfange, richte ich das Teleskop in Richtung Zenit aus, so kann auch keine sich absetzende Feuchtigkeit seitlich in
die Abdeckungen eindringen.
Den Telradsucher richte zunächst ich grob an einer Baumspitze, einen Strommast oder ähnlichen aus.
3.2) Die Justierung vom Teleskop:
Die Ausrichtung vom Fangspiegel im Bezug zum Okularauszug justiere ich zwei bis drei mal im Jahr zuhause mit einem ConeCenter
Justierokular (links im Bild).
Die Halterung Fangspiegel verstellt sich nur sehr selten, deshalb muss ich diese auch so selten nachjustieren.
Den Fangspiegel und den Hauptspiegel justiere im am Beobachtungsplatz nach dem Aufbau vom Teleskop entweder mit einem Cheshire Justierokular
(in Bildmitte) oder mit einem Laser [31].
Um nach Einbruch der Dämmerung oder bei Dunkelheit mit dem Cheshire das Teleskop justieren zu können, leuchte ich mit einer kleinen
Lampe in das Cheshire hinein.
Eine eventuelle genaue Justierung vom Teleskop findet bei hoher Vergrößerung an einem hellen Stern statt.
Ich lege dazu mit
Hilfe der drei Justierschrauben an der Hauptspiegelfassung die "Beugungsringe" zentrisch um den leicht defokussierten Stern herum.
Da der ƒ4 Tubus sehr kurz ist, kann ich beim justieren gleichzeitig an den Justierschrauben drehen und in das Okular sehen.
Eine Anleitung zur Newton Justage gibt es bei "seeing1.de"
[19].
Erst wenn mein Teleskop justiert ist, richte ich den Telrad- und den optischen Sucher genau aus.
3.3) Die Objektauswahl und das Aufsuchen der Objekte:
Ich wähle meine Objekte so aus, so das sie immer etwas östlich vom Meridian stehen.
Beim Meridiandurchgang steht
zudem ein Objekt am höchsten am Himmel und kann somit auch am Besten beobachtet werden.
Da ich meinem Okularauszug genau gegenüber der Gegengewichtsstange ausrichte, komme ich beim Newton auch in jeder Stellung der
Deklination gut an den Okularauszug, ohne den Tubus verdrehen zu müssen.
Die weiter oben schon besprochenen Sternkarten habe ich in aufsteigender Rektaszension in einer Mappe abgeheftet.
Ich fange dann mit
der Sternkarte an, welche ein Objekt etwas östlich vom Meridian beinhaltet und arbeite mich in Laufe der Nacht in aufsteigender
Rektaszension durch meine vorbereiteten Sternkarten durch.
Mit dieser Methode beobachte ich immer die Objekte, die ihre höchste Stellung über den Horizont haben.
Das ganze funktioniert aber nur bei Nebeln, Sternhaufen und Galaxien.
Bei Kometen kann ich das nicht anwenden, denn sie können zur Beobachtungszeit irgendwo am Himmel stehen, durchaus auch in der Nähe
des Horizonts.
Besonders wenn Kometen am Abend- oder Morgenhimmel am Horizont stehen, muss ich den Tubus in seinen Rohrschellen drehen,
um Kometen in Horizontnähe zu erreichen.
Durch die Konstruktion meines Gitterrohrtubus kann der auch bei lockeren Rohrschellen
nicht verrutschen, und durch in die Rohrschellen eingeklebte Teflonstreifen lässt sich dieser auch leicht in den Rohrschellen drehen.
Für das Aufsuchen der Objekte verwende ich einen 80mm, ƒ5 Refraktor, an den ich einen
2″ Zenitspiegel und ein 2″ Fadenkreuz mit einem Eigengesichtsfeld von 70° angebaut habe.
Durch die Größe von diesem Sucher erkenne ich schon die hellen Objekte, wie die Objekte aus dem gesamten Messierkatalog, im Feld.
An die Menge der Sterne, die in einem so großen Sucher zu sehen ist, gewöhnt man sich schnell, das ist eine Sache der Übung.
Das Fadenkreuz von meinem Sucher richte ich so aus, das der Stern in Ost- West Richtung genau auf dem Faden läuft.
Habe ich den
Stern parallel zur Ost- West Richtung ausgerichtet, so läuft er auch genau auf dem Nord- Süd ausgerichteten Faden.
Da ich auch meine Aufsuchsternkarten in der gleichen Orientation die den Anblick im Sucher entspricht erstelle, kann ich sehr leicht
feststellen, in welche Richtung ich mein Teleskop bewegen muss, um zum gewünschten Stern zu gelangen.
Da mein Teleskop parallaktisch
montiert ist, folgt auch der Stern im Aufsuchokular immer eindeutig den Bewegungen in Rektaszension und Deklination auf den Linien vom
ausgerichteten Fadenkreuz.
Mit dieser Methode kann ich sehr genau Abstände und Positionen von Feldsternen mit der Aufsuchkarte abgleichen.
Um mich am Himmel orientieren zu können und für die grobe Übersicht benutze ich den "Cambridge Double Star Atlas"
in der zweiten Ausgabe (Second Edition).
[20].
Dieser Atlas ist eigentlich für die Beobachter von Doppelsternen gedacht, er kann aber ohne Einschränkung für die Beobachtung
von Sternhaufen, Nebeln und Galaxien genommen werden.
Der Atlas ist sehr robust, und hält auch feuchte Nächte aus.
Ich habe den jetzt schon einige Jahre im Einsatz, ohne das er
übermäßige Verschleißerscheinungen hat.
Das Kartenbild ist gut lesbar, und auch die eingezeichneten Objekte sind mit einer schwachen Rotlichtlampe deutlich erkennbar.
Der Atlas beinhaltet im einzelnen:
- 30 Karten des gesamten Himmels
- 25.000 Sterne
- Magnituden Limit: 7m5
- In 0m5 Schritten abgestuft
- 900 Nebel
Wenn ich mir ein Objekt aus meinem Sternkarten ausgesucht habe, das idealerweise etwas vor seinem Meridiandurchgang steht, dann suche ich
mit Hilfe vom "Cambridge Double Star Atlas" einen Feldstern heraus, der:
– noch mit den freien Augen zu sehen ist
– nahe am Objekt steht, damit zum aufsuchen nur
kurze Wege am Himmel zurückzulegen sind.
Mit dem Telrad Sucher stelle ich dann diesen Stern in die Mitte der Zielkreise.
Um auch schwache Sterne am Himmel zu finden, suche ich nach einprägsamen Sternketten oder Sternmuster in der Karte, die ich dann am
Himmel suche. Auch hier nutze ich schon das indirekte Sehen, um auch sehr schwache Sterne mit den freien Augen sehen zu können.
Für schwache Sterne ist der "Telrad Pulser" ein sehr nützliches Zusatzteil, das man sich nachträglich in den Telrad Sucher
einbauen kann. Schwache Sterne werden mit den regulierbaren Pulser durch die Zielkreise nicht überblendet.
Den Stern, den ich in den Zielkreisen vom Telrad habe, habe ich dann auch im optischen 80mm Sucher.
Helle Objekte, wie fast alle
Messierobjekte sehe ich schon direkt im Sucher. Bei schwachen Objekten suche ich von meinem Leitstern ausgehend, wieder Sternmuster- oder
Ketten, die ich mit der Sternkarte in Deckung bringe, um mich so den Objekt anzunähern.
Ich arbeite mich so lange mit dem Sucher vor, bis ich wieder einen hellen Stern in unmittelbarer Nähe von meinem Objekt habe, den ich
dann auch im Aufsuchokular vom Newton, das ein Feld von 2° hat, sehen kann.
Gerade bei einem aufgehellten Himmel kommt es vor, das
die schwachen Sterne keinen großen Kontrast zum Hintergrund haben, deshalb gehe ich dann auch beim aufsuchen etwas mit der
Vergrößerung hoch, damit der Hintergrund im Okular dunkler wird und damit auch die schwachen Sterne besser zu erkennen sind.
Auch in einem Feld mit vielen eng stehenden und schwachen Sternen und einen kleinen und schwachen Objekt gehe ich mit der Vergrößerung
beim aufsuchen hoch, damit die Sterne etwas an Abstand gewinnen und es im Okular auch übersichtlicher wird.
Bei schwachen Galaktischen Emissionsnebeln sowie Planetarischen Nebeln suche ich dann weiter mit einem Nebelfilter, um diese Objekte im Feld
erkennen zu können.
Bei sehr kleinen Planetarischen Nebeln wende ich zudem das Blazegitter Spektroskop an, um diese sicher zu identifizieren. Auf diese Methode
gehe ich noch weiter unten ein.
Für große und ausgedehnte Galaktische Emissionsnebel setzte ich schon mit dem Aufsuchokular einen UHC Schmalbandfilter ein.
Der Filter dunkelt den Hintergrund etwas ab, aber nicht im dem Maße wie ein [O III] Linienfilter, so das die schwächeren Sterne
immer noch zu sehen sind, der Emissionsnebel im Feld aber besser zu erkennen ist.
Sehr wichtig ist es für mich, das sich meine Augen an die Dunkelheit anpassen können und diese auch an die Dunkelheit
angepasst bleiben.
Deshalb achte ich auch beim lesen der Sternkarten darauf, das ich so wenig Licht wie nur nötig verwende.
Für das ablesen der Sternkarte verwende ich dimmbare LED Rotlichtlampen.
Diese gibt es bei den bekannten Astro-Händlern.
Mit diesen Fahrradlampen, die um den Kopf geschnallt werden habe ich bisher schlechte Erfahrungen gemacht.
Obwohl ich sie nicht selbst
benutzte, konnte ich bei einigen Mitbeobachtern schon erleben, wie hell die sind und wie sehr sie blenden.
Wenn dazu der Teleskoptubus
noch hell und reflektierend lakiert ist, blendet dieser noch zusätzlich den Beobachter, besonders beim Kartenlesen am Okular.
Ich konnte schon einige mal miterleben, das meine Mitbeobachter, auch im größeren Teleskop das nicht sehen konnten, was ich im
meinem kleineren Teleskop sehen konnte.
Meine Erklärung, oder Theorie ist, das die Beobachter mit den roten, aber hellen Fahrradlampen nicht die völlige Anpassung der
Augen an die Dunkelheit erreichen, und somit schwache Objekte nicht erkennen können.
3.4) Das Beobachten und Beschreiben der Objekte:
Nachdem ich das Objekt meiner Begierde erfolgreich mittels Sternkarte, Telrad, 80mm Sucher und den Aufsuchokular gefunden habe, beobachte
und beschreibe ich es eingehend.
3.4.1) Beobachtungstechnik - Streulicht im Teleskop:
Um die Leistung des Teleskops ausnutzen zu können, ist eine effektive Streulichtunterdrückung im Tubus sehr wichtig.
Ein sehr wichtiges Detail ist es, das beim Blick durch den leeren Okularauszug nur die Innenseite vom Hut gesehen werden darf.
Sobald
am Hut vorbeigesehen werden kann, kommt Streulicht in das System. Das gleiche gilt auch für den Hauptspiegel. Auch hier sollte man beim
Blick durch den leeren Okularauszug nicht an den Hauptspiegel vorbeisehen können, bzw. es darf kein Licht von Hinten am Hauptspiegel
vorbeikommen.
Sehr wichtig ist es auch, die Innenseite vom Tubus gegen streifendes Licht zu schützen.
Streifend einfallendes Licht ist eine große Streulichtquelle, die den Hintergrund im Okular merklich aufhellt und somit den Kontrast
vom Objekt zum Hintergrund herabsetzt.
Eine gute Möglichkeit das streifend einfallende Licht zu eliminieren, ist das einkleben von Veloursfolie in den Teleskoptubus.
Diese Folie ist auch sehr gut dazu geeignet, um zum Beispiel an Steckhülsen oder Anschlüssen von Zenitspiegeln und weiteren Teilen im
Strahlengang, unerwünschte Reflexionen und damit auch Streulicht zu vermeiden.
Weiter sollte darauf geachtet werden, das keine blanken Teile, wie Schrauben in den Tubus ragen. Diese, sowie auch die Spinne der
Fangspiegelhalterung, sollten auf jedem Fall geschwärzt werden.
Mattschwarze Farbe oder Schultafellack sollen hierfür nicht so sehr geeignet sein, da sie bei streifenden Lichteinfall dieses Licht
wieder streuen.
In die Farbe lassen sich aber z.B. Sägespäne oder Styroporkügelchen mit einmischen, damit die Farbe eine
raue Oberfläche ergibt.
Im Handel ist auch eine spezielle Farbe erhältlich, der Hersteller dieser Farbe ist die Firma Berger.
[21].
Eine weitere Streulichtquelle ist die Kante vom Fangspiegel.
Bei meinem Teleskop habe ich diese Kante sehr vorsichtig mit der oben genannten Antireflexfarbe geschwärzt.
Bevor ich die Kante
schwärzte, war die beim Blick durch den leeren Okularauszug sehr hell zu sehen.
3.4.2) Beobachtungstechnik - Anpassung an die Dunkelheit:
Für die Beobachtung sehr wichtig, oder besser gesagt, das wichtigste überhaupt ist die Anpassung der Augen an die
Dunkelheit.
Dieser Vorgang kann für die lichtempfindlichen Stäbchen bis an die 40 Minuten in Anspruch nehmen.
Bei der Dunkeladaption wird auch das Protein "Rhodopsin" (Sehpurpur) gebildet, wodurch die Augen noch empfindlicher werden.
Schon weniges Licht, von zu hellen Lampen oder auch von Laptop- oder Handydisplays kann die Anpassung der Augen an die Dunkelheit zunichte
machen, und den Vorgang wieder von vorne beginnen zu lassen.
Deshalb bei der Beobachtung darauf achten, so wenig wie möglich - rotes Licht zu verwenden.
In unserer urbanen Umgebung wird eine völlige Anpassung der Augen an die Dunkelheit leider nicht mehr erreicht.
Die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit reflektiert und streut das Licht auch weiter entfernter Städte, so das der Nachthimmel auch am Land
mit wenig Bebauung deutlich aufgehellt ist.
Einen deutlich dunkleren Himmel an schnell erreichbaren Standorten bieten die Alpen
[29].
Leider sind die Standorte am Großglockner oder der Silvretta auch nicht mehr richtig dunkel und werden häufig auch nachts von Autos befahren
oder von Touristen stark frequentiert.
3.4.3) Beobachtungstechnik - Streulicht am Okular:
Beim beobachten der Objekte versuche ich sämtliches Streulicht, das seitlich zwischen Okular und Auge einfallen kann, komplett
abzublocken.
Ich beobachte mit dem linken Auge.
Um das Streulicht am Okular zu eliminieren, gehe ich mit dem Auge mit der Augenmuschel vom Okular
richtig auf Tuchfühlung, damit das richtig am Auge anliegt.
Zusätzlich umschließe ich mit dem Daumen und Zeigefinger der
linken Hand das Okular, so das kein Streulicht mehr durchkommt.
Dadurch das ich auf der Westseite von einem parallaktisch montierten Teleskop beobachte, kommt der Teleskoptubus auf mich zu, und die
Montierung schiebt bei der Beobachtung das Okular in Richtung Auge, so das der Kontakt zur Augenmuschel bestehen bleibt.
Um die satte
Auflage der Augenmuschel brauche ich mir somit keine Gedanken machen.
Auch kann ich das Okular fest mit der Hand umschließen, ohne Gefahr zu laufen, das der Tubus wegläuft. Die Montierung hält
den Tubus, auch wenn ich das Auge fest an die Augenmuschel drücke und das Okular mit der Hand umschließe, auf der Position vom
Objekt.
Gute Erfahrungen um Streulicht zu minimieren und den Kontrast vom Objekt zum Hintergrund zu erhöhen mache ich mit einer Irisblende, die ich
wie einen Filter zwischen dem Okularauszug und den Okular setze.
Den Querschnitt der Irisblende verringere ich bei der Beobachtung, so das der Hintergrund dunkler wird, die Sterne und das beobachtete
Objekt aber nicht an Helligkeit verlieren.
Meiner Erfahrung nach, kann ein völliges eliminieren von Streulicht am Okular dazu beitragen, ein Objekt viel besser zu sehen, oder ein
schwaches Objekt erst sichtbar zu machen.
3.4.4) Beobachtungstechnik - Indirektes Sehen
[22]:
Das indirekte Sehen ist wohl mit einer der wichtigsten Sehtechniken beim beobachten schwacher Objekte, oder um aus Objekten auch kleine und
schwache Details herauszuholen.
Beim indirekten Sehen schaut man bewusst etwas am Objekt vorbei, um es mit den lichtempfindlichen Stäbchen in der Peripherie unserer
Augen zu beobachten.
Beobachtet man ein Objekt im direkten Sehen, so sieht man es mit dem "Gelben Fleck" im Auge an, in dem zwar farbempfindliche Zäpfchen
angesiedelt sind, die aber weniger lichtempfindlich sind.
Sehr schwache Objekte können die Zäpfchen unter Umständen nicht
reizen und daher unsichtbar sein.
Aus diesem Grund sieht man eben etwas am Objekt vorbei, um es mit den lichtempfindlichen Stäbchen
zu beobachten.
Das indirekte Sehen ist etwas Übungssache, bis man die für sich richtige Position herausgefunden hat.
Allerdings muss man darauf achten, das man das Objekt nicht auf dem "Blinden Fleck" - der Mündung vom Sehnerv - legt, denn dann wird es
unsichtbar.
3.4.5) Beobachtungstechnik - Field sweeping:
Unsere Augen nehmen bewegte Objekte besser wahr als unbewegte.
Gerade für sehr schwache Objekte, die schon an der Wahrnehmungsgrenze sind, nutze ich diesen Umstand um solche Objekte im Feld
aufzuspüren.
Die eine Methode von mir ist, mit der Steuerung der Montierung im Feld langsam umherzufahren, bis ich das Objekt erkennen kann.
In
einer anderen Methode drücke ich leicht gegen den Hut vom Teleskop und lasse dieses dann zurückschwingen. Durch diese kleine
Bewegung im Okular sehe ich dann sofort geisterhafte Nebel im Okular.
Was ich auch oft mache, ist das Teleskop am Hut sanft in alle
Richtungen zu bewegen, so das sich auch eine leichte Bewegung im Okular ergibt.
Ein sehr schwaches Objekt, das manchmal direkt, aber unsichtbar mitten im Okular steht, wird durch das Bewegen vom Teleskop auf einmal
sichtbar.
Im Okular erkenne ich dann bei sehr schwachen Nebeln eine Helligkeitsänderung im Feld, die sich durch meine Bewegungen
vom Teleskop mit den Sterne mitbewegt und somit sichtbar wird.
3.4.6) Beobachtungstechnik - Filterblinken und das Blazegitter Spektroskop:
Die Methode des Filterblinkens wende ich bei kleinen Planetarischen Nebeln an.
Bei dieser Methode schaue ich abwechselnd mal mit einem [O III] Filter und mal ohne Filter in das Sternfeld. Mit meinem Filterschieber ist
das ganz gut zu bewerkstelligen.
Da die Sterne über das gesamte Kontinuum Licht emittieren, werden diese mit dem eingeschobenen [O III] Filter stark gedämpft und
treten in den Hintergrund.
Ein Planetarischer Nebel emittiert Licht aber in den beiden Sauerstofflinien, deshalb wird der mit
eingeschobenen [O III] Filter nicht gedämpft und ist so im Feld nicht zu übersehen.
Stellare Planetarische Nebel identifiziere ich im dichtem Sternfeld mit einem Blaze Gitter Spektroskop
[23].
Besonders im dichtem Sternfeld, in dem sehr kleinen Planetarischen Nebel schwer zu erkennen sind, und auch das Filterblinken keine
eindeutigen Ergebnisse liefert, setzte ich zum aufsuchen dieser Nebel das Blazegitter Spektroskop ein.
Feldsterne werden mit dem in das Okular eingeschraubten Spektroskop zu kleinen Fäden auseinander gezogen. Der stellare Planetarische
Nebel bleibt durch seine Linienemission ein kleiner und heller, etwas ovaler Punkt. Somit sind diese Nebel eindeutig im Feld auffindbar.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für dieses Spektroskop ist es, dieses als "Zentralsternfilter"
[24]
zu verwenden.
Bei dieser Methode achte ich darauf, ob mittig und zentrisch durch dem im Spektroskop abgebildeten Planetarischen Nebel ein
"Spektralfaden" durchläuft, was ein Hinweis auf einem Zentralstern sein kann.
3.4.7) Beobachtungstechnik - Beobachtungspausen:
Sobald ich mich am Okular nicht mehr konzentrieren kann, lege ich eine kurze Pause ein. Angestrengtes und unkonzentriertes
Beobachten führt zu keinem Erfolg am Okular.
Nach ein paar Keksen, etwas zu Trinken und entspannten herumschauen am Himmel ist auch der Blick durch das Okular wieder viel entspannter.
Durch die parallaktische Montierung ist das eingestellte Objekt auch nach mehreren Minuten immer noch mittig im Okular und ich muss es nicht
wieder erneut aufsuchen.
Ich lege auch immer wieder kurze Beobachtungspausen ein, wenn ich versuche kleine Details in den Objekten zu erkennen.
Sobald ich im
Objekt etwas Struktur erkenne, ich es aber nicht halten kann, da ich unkonzentriert bin, mache ich ein paar Minuten Pause vom Okular, um
dann wieder entspannter beobachten zu können und so auch kleine Strukturen erkennen zu können.
3.4.8) Beobachtungstechnik - Entspannte Körperhaltung:
Sehr abträglich für ein erfolgreiches Beobachten jeglicher Himmelsobjekte ist eine verkrampfte und unentspannte Haltung am Okular.
Wird in gebückter, oder sonstiger verkrampfter Haltung durch das Okular geschaut, kann man sich bei weiten nicht so auf das eingestellte
Objekt konzentrieren, als wie in einer entspannten Haltung.
Das gleiche gilt auch, wenn in einer gesteckten Haltung durch das Okular
geschaut wird.
In allen Fällen ist man dann mehr damit beschäftigt, sich auf seine Standfestigkeit zu konzentrieren, oder darauf, das Okular mit dem Auge
irgendwie zu erreichen. Die volle Aufmerksamkeit gilt dann nicht mehr den eingestellten Objekt, so manches Detail wird dadurch nicht mehr
gesehen.
Um mich bequem hinsetzen zu können, habe ich mir den "Füssener Astrostuhl" angeschafft, der durch sein steckbaren Sitzbrett schnell in der
Höhe verstellt ist. Ebenso kann ich mich auf das Sitzbrett stellen, und so den Stuhl in eine Leiter umfunktionieren.
Mit diesem Stuhl ist für mich in jeder Position vom Tubus ein entspanntes Beobachten möglich.
Ein weiteres, kleines Detail, auf das ich achte, ist die Stellung vom Okularauszug.
Den Tubus drehe ich so, so das der Okularauszug ein
paar Grad noch "oben" schaut.
Bei einem Objekt, das nicht sehr hoch über den Horizont steht, kann ich dadurch immer noch bequem in das
Okular sehen, ohne das ich mit den Stuhl zu weit nach unten muss, und es dadurch schon wieder unbequem wird.
3.4.9) Beobachtungstechnik - Vergrößerung:
Meiner Erfahrung nach gibt es nicht "Die" Vergrößerung für eine bestimmte Objektgruppe.
Ich variiere bei meinem Beobachtungen immer mit den Vergrößerungen, bis ich für das Objekt im Okular die optimale
Vergrößerung gefunden habe.
Besonders, um verschiedene Details in ein und den selben Objekt wahrnehmen zu können, variiere
ich häufig mit der Vergrößerung.
Bei großflächigen Objekten vergrößere ich nicht zu niedrig, damit der Kontrast vom Objekt zum Hintergrund nicht zu
niedrig wird, und es somit nur schwierig oder auch gar nicht mehr zu sehen ist.
Ich gehe bei niedrigen Vergrößerungen dann
soweit hoch, bis der Hintergrund im Okular dunkler wird, und der Kontrast vom Objekt zum Hintergrund größer wird.
Diese
Mindestvergrößerung ist sehr abhängig vom Standort. Bei aufgehellten Himmel verliert bei zu niedriger Vergrößerung
ein schwaches und ausgedehntes Objekt schnell an Kontrast zum Hintergrund, deshalb gehe ich auch bei ausgedehnten Objekten ein wenig mit der
Vergrößerung hoch.
Bei ausgedehnten Emissions- und Planetarischen Nebeln setze ich zusätzlich einen UHC oder [O III]
Filter ein, um den Kontrast vom Objekt zu erhöhen.
Für mich ist es sinnvoller, ein großes Objekt mit Teleskop abzufahren, als es mit zu niedriger Vergrößerung nicht oder
sehr schwierig beobachten zu können.
Mein meist genutzter Vergrößerungsbereich liegt zwischen 2,8 und 1,7mm Austrittspupille (Ap).
Für kleine Objekte und
feine Strukturen erhöhe ich die Vergrößerung bis auf 0,7mm Ap. Eine höhere Vergrößerung ist an meinem
Standorten in Mittelfranken meist nicht mehr gewinnbringend, das Bild beginnt sich durch die Seeingeinflüsse zu verschmieren, die Sterne
sind meist aufgebläht, selten bleiben sie bei 0,7mm Ap in guten Nächten kleine Punkte.
Auch zu hohe Vergrößerungen müssen nicht immer gewinnbringend sein.
Gerade kleine und schwache Objekte werden durch
eine zu hohe Vergrößerung schwieriger beobachtbar. Sobald ich bemerke, das dass Objekt bei zu hoher Vergrößerung
beginnt schwächer im Okular zu werden, gehe ich eine Stufe mit der Vergrößerung zurück, um das Objekt wieder besser
sehen zu können.
Natürlich muss eine hohe Vergrößerung eingesetzt werden, um kleine Strukturen oder auch enge Sternhaufen erst auflösen
zu können.
Die maximale Vergrößerung ist meiner Erfahrung nach sehr abhängig von der Luftruhe, der Transparenz vom
Nachthimmel und von den Gegebenheiten vom Objekt selbst.
Gerade bei großen und strukturreichen Objekten, wie den großen
Spiralgalaxien, Planetarischen Nebeln und Emissionsnebel wie den Orion-, Zirrus- und weiteren Nebeln lohnt es sich, diese auch im hohen
Vergrößerungsbereich zu beobachten.
Wenn dazu das Teleskop noch dazu eine große Öffnung hat, um auch eine
große Auflösung zu ermöglichen, offenbart sich in diesen Objekten eine Fülle an kleinräumigen Strukturen.
3.4.10) Beobachtungstechnik - Filter:
"Nebelfilter", wie der UHC (Ultra High Contrast),
der [O III] und der H- β Filter tragen sehr zur Erkennbarkeit von Galaktischen Emissionsnebeln, Planetarischen Nebeln und Supernova
Überresten bei.
Auch für die Erkennbarkeit von H II Regionen (Gebiete aus ionisierten atomaren Wasserstoff) in den großen
Spiralgalaxien sind diese Filter geeignet.
Diese Filter entscheiden durchaus über ein "gesehen" und "nicht gesehen" eines Nebels.
Diese Filter lassen sich nicht zur Beobachtung von Sternhaufen, Galaxien und Reflektionsnebeln einsetzen. Auch der größte Teil
der Protoplanetarischen Nebel reagiert nicht auf diese Filter.
Da diese Objekte über das gesamte Kontinuum Licht emittieren, werden
diese Objekte durch die Nebelfilter gedämpft. Das gleiche gilt auch für die Sterne.
Der UHC Filter lässt das Licht der beiden zweifach ionisierten Sauerstofflinien bei λ 496 nm und λ 501 nm passieren, sowie das
Licht der H- β Linie aus der Balmer-Serie des Wasserstoffs bei λ 486 nm. Auch die H-α Linie des angeregten Wasserstoffs bei
einer Wellenlänge von λ 656 nm lässt dieser Filter passieren.
Der UHC Filter ist ein "Schmalbandfilter".
Der [O III] Filter lässt nur das Licht der beiden zweifach ionisierten Sauerstofflinien bei einer Wellenlänge von λ 496 nm und
λ 501 nm passieren.
Der H- β lässt nur das Licht der H- β Linie des Wasserstoffs bei λ 486 nm passieren.
Der [O III] und der H- β Filter
sind Linienfilter.
Den [O III] Filter habe ich schon erfolgreich bei einer Teleskopöffnung von 114mm eingesetzt, den H- β Filter ab einer Öffnung
von 80mm.
Die verwendeten Filter sollten von guter Qualität sein.
Der Durchlass des jeweiligen Filters sollte auf der Emissionslinie liegen
und nicht zu breit sein, damit kein unerwünschtes Licht durch den Filter kommt. Auch sollte die Transmission der jeweiligen Linie so
hoch wie möglich sein.
Ich kann nur empfehlen, Filter in der Größe von 2″ zu verwenden. Diese können dann auch in Weitwinkelokularen von langer
Brennweite benutzt werden, da diese Bauartbedingt eine Größe von 2″ haben.
Mittels eines Adapters können dann
diese Filter auch in 1¼″ Okularen benutzt werden.
Sehr bewährt hat sich bei mir am Teleskop ein Filterschieber.
Mit den Filterschieber lassen sich bei der Beobachtung
schnell und einfach verschiedene Filter anwenden.
Das ist besonders interessant bei Objekten, die Licht in den beiden Sauerstofflinien
und der Wasserstofflinie emittieren, und zudem noch Refelektionsanteile haben.
Durch den Einsatz verschiedener Filter bei ein und demselben Objekt, oder auch der Beobachtung ohne Filter ergeben sich sehr unterschiedliche
Ansichten.
Mit dem Einsatz verschiedener Filter lassen sich so manche Details aus den Emissionsnebeln und Planetarischen Nebeln
herausarbeiten.
Der Fokus verändert sich ein wenig bei den eingeschobenen Filtern, so das beim Wechsel auf dem Filter und zurück immer auch etwas
nachfokussiert werden muss.
Für das nachfokussieren, gerade bei hohen Vergrößerungen oder Optiken mit großem Öffnungsverhältnis
empfiehlt sich ein Okularauszug mit einer Untersetzung.
Durch eine Untersetzung geht das nachfokussieren viel leichter. An der Untersetzung muss nur wenig gedreht werden um wieder den Fokus zu
erreichen, ein Okularauszug ohne einer Untersetzung kann dann schon etwas zu grob sein.
Zum aufsuchen von großflächigen Emissionsnebeln benutze ich am Teleskop den UHC Filter.
Dieser Filter dunkelt auch bei
aufgehellten Himmel den Hintergrund ab, und die Nebel haben dadurch einen höheren Kontrast und damit besser zu sehen.
Der UHC
Filter dunkelt den Hintergrund aber nicht so sehr wie ein Linienfilter ab, die Orientierung im Okular geht mit diesem Filter kaum verloren.
In der in den weiterführenden Links aufgeführten Website gibt es eine Liste von Deep Sky Objekten, und welche Filter jeweils am
besten dafür geeignet sind
[25].
3.4.11) Beobachtungstechnik - Farbsehen:
Bei fast allen Objekten am Nachthimmel können wir keine Farben sehen.
Alle Nebel, Galaxien und Sternhaufen erscheinen im Okular
als Objekte in verschieden hellen Grautönen. Das wenige Licht, das von den Nebeln, Galaxien sowie den Sternhaufen ausgeht, ist zu
schwach, um die farbempfindlichen Sehzellen im Auge zu anzuregen.
Ausnahmen bilden helle Sterne, hier kann man in der Beobachtung sehr verschiedene Sternfarben erkennen. Sehr reizvoll ist das bei der
Beobachtung von Doppelsternen mit verschieden farbigen Komponenten.
Auch im Sternhaufen bilden besonders rote und blaue Sterne
interessante Ausblicke und schöne Kontrastpunkte zu den weißen, manchmal auch gelblichen Sternen.
Ein weiteres
Beobachtungsziel sind rote Karbon- oder Kohlenstoffsterne am Nachthimmel
[26].
Bei den Nebeln kann man mit kleinen Optiken schon bei kleinen und flächenhellen Planetarischen Nebeln Farben erkennen.
Diese Farben
darf man sich aber nicht als knallige Farben vorstellen, sondern es sind leichte Blau- und Grüntöne.
Auch beim Orionnebel
kann man in guten Nächten mit mittleren Teleskopen die ersten Grüntöne in den hellen Nebelteilen erkennen.
Rötliche
Farben bleiben aber größeren Teleskopen und guten Bedingungen in der Beobachtungsnacht vorbehalten.
Um Farben sehen zu können, darf man bei der Beobachtung aber keine Filter verwenden, denn diese verfälschen die Farbtöne und
gaukeln besonders mit dem [O III] Filter grüne Farbtöne vor.
4.) Das Beschreiben und Aufzeichnen der Beobachtungsnacht und der Beobachteten Objekte.
Während der Beobachtungsnacht zeichne ich mehrmals in der Nacht die Bedingungen auf, die an meinem Standort herrschen.
Ich beschreibe den Nachthimmel, wie er sich mir darstellt - ob der Himmel dunkel und transparent ist, oder auch aufgehellt und dunstig.
Ich beschreibe auch, ob die Luft trocken ist, oder ob sich auf dem Teleskop Feuchtigkeit absetzt.
Mit dem "Sky Quality Meter - Lens"
[27]
messe ich die Helligkeit des Nachthimmels.
Mit einem Infrarotthermometer mache ich einen Versuch, die Feuchtigkeit in den Luftschichten
zu messen, um die Transparenz des Nachthimmel zu bestimmen.
In die Aufzeichnungen für die jeweilige Beobachtungsnacht fließt außerdem die Temperatur und die Feuchtigkeit der Luft mit
ein. Ab und zu stelle ich auch einen Anemometer auf, um die Windgeschwindigkeit am Beobachtungsplatz zu messen.
In meine Aufzeichnungen zu jedem Objekt fließen die verwendeten Vergrößerungen ein, mit denen ich beobachtet habe, und auch
eventuell verwendete Filter.
Die beobachteten Objekte beschreibe ich so genau, wie es mir möglich ist.
Mein Beobachtungsbuch.
Lange schrieb ich mein Beobachtungsbuch in Papierform um es dann auszudrucken und in einen Ordner abzulegen.
Auf dem Bild ist eine Seite
von diesem Beobachtungsbuch abgebildet.
Mittlerweile bin ich von den ausgedruckten Beobachtungsbuch abgekommen, da der Umfang zu groß wird, und es auch ausgedruckt zu
unübersichtlich wird.
Seit dem Herbst 2010 führe ich mein Beobachtungsbuch digital und schreibe es in HTML um es auch veröffentlichen zu können
[28]
Die digitale Form erlaubt es mir auch meine Beobachtungen am Nachthimmel besser auszuwerten, und auch ein paar Statistiken darüber zu
führen.
Ein weiterer Vorteil per HTML und das veröffentlichen auf einer Website ist, das ich auf meine Aufzeichnungen weltweit zugreifen kann.
Weiterführende Links.
Der Pfeil (↑) vor den Links bringt sie wieder zur Textstelle zurück.
Das eingesetzte Teleskop, die angebauten Sucher und der Link zum Justierlaser:
Foren, Zeitschriften und Kataloge:
Software:
Karten der großen Spiralgalaxien:
Webseiten:
Sternatlas:
Das Aufspüren von stellaren Planetarischen Nebeln mit dem Blazegitter Spektroskop:
Links zum Thema "(4.) Aufzeichnung":
Standorte in den Alpen: